Unterricht für Flüchtlingskinder
IBBENBÜREN. Sie kommen beispielsweise als Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und Eritrea oder sie gehören zu Familien, deren Eltern hier arbeiten: Am Standort Dickenberg der Gemeinschaftshauptschule Ibbenbüren werden derzeit etwa 60 Kinder im Alter von zehn bis 17 Jahren in drei Internationalen Förderklassen auf den Regelschulbesuch vorbereitet. „Das Wichtigste ist der Deutschunterricht“, erklärt Lehrerin Helene Walter. In ihren Herkunftsländern haben die Neuankömmlinge selten regelmäßig die Schule besucht. Einige sind Analphabeten, andere sprechen dagegen gut Englisch. Daher sind die Klassen in die drei Niveaustufen Anfänger, Mittelstand und Fortgeschrittene eingeteilt.
Die Lehrer werden von einem Team Ehrenamtlicher unterstützt, die einzelnen Schülern gezielt weiterhelfen. Am Dienstag waren Dr. Tannaz Westerberg und Nina Roß vom Verein zur Ausbildungsförderung „Nima’s“ mit großen Kartons voller Lernmaterialien in die Schule gekommen. Zahnärztin Dr. Westerberg bittet in ihrer Praxis in der Ibbenbürener Krummacherstraße die Patienten, nicht mehr benötigtes Zahngold für einen guten Zweck zu stiften. Aus den Erlösen finanziert sie über den 2014 gegründeten Verein bedürftigen Schülern Stifte, Schreibblöcke oder Schnellhefter. „Ich bin selbst als Flüchtlingskind aus dem Iran nach Deutschland gekommen und fand immer freundliche Menschen, die mich gefördert haben“, so Dr. Westerberg. Davon möchte sie heute etwas weitergeben. „Viele Kinder kommen mit leeren Händen und haben nichts zum Schreiben“, so Helene Walter. Sie sollen künftig eine „Begrüßungstüte“ erhalten.
Ein Artikel von Brigitte Striehn